Farbpsychogramme

Das Türkis

wenn der Sommer nicht mehr weit ist … und sich alles langsam um uns herum aufwärmt, dann sehnen wir uns nach einer Abkühlung im Schwimmbad See oder Meer.

 

Die gefühlt wärmste Farbe , das Rotorange – Feuerrot, heiß wie die Hitze des Sommers geht in der gefühlt kältesten Farbe , dem Türkis – Meergrün baden!

 

TÜRKIS  ist eine relativ „junge“ Farbe:

Die Bezeichnung Türkis stammt von dem gleichfarbigen Mineral: von turchine (ital.) zu turquoise (franz), was türkisch bedeutet. Denn dank türkischer Vermittlung kam dieses Mineral ab dem 16.Jahrhundert aus persischem Vorkommen nach Europa, und ab dem 18.Jh. gelangten türkis gefärbte Textilien aus dem Orient hierher. Sieht man von mittelamerikanischen Indianerstämmen ab, in deren Lebensraum das Mineral häufig vorkommt und auch zum Färben benutzt wurde, so fehlt die Farbbezeichnung in vielen älteren Farbaufzählungen und in der Farbpalette von älteren Gemälden.

 

Türkis steht  für Reinheit : hygienisch frisch und sauber ( die Kittel der Operationsärzte tragen oft die Farbe). Auch in der türkisfarbenen Lagune scheint das Wasser so rein zu sein , das man bis auf den Grund sehen kann.

 

Türkis steht für Kühle Abstraktion und Distanz , …….die chaotischen Emotionen sind „ausgelagert“

 

Die Farbe Türkis liegt im Farbkreis neben Grün und Blau.

 

Sie löst sich aus der Materialität des Grüns und verliert sich aber noch nicht in den geistigen Weiten des Blaus:

 

In der Farbsymbolik steht Türkis für das Loslösen vom Materiellen (die Farbe soll Schwangeren bei der Geburt helfen und sie sollen sie sogar davor bevorzugen) und um das Erkennen des wahren Werts und des tieferen Sinns hinter allem.

 

Im psychisch-therapeutischen Bereich soll es helfen ein Übermass an an Leichtsinnigkeit , Leidenschaft und Schlamperei ( was ein Zuviel an gefühlter Hitze entspricht) abzumildern.

 

 

 


Das Gelb

Gelb ist die hellste und leichteste aller reinen Farben.

 

 

Gelb ist auch die zwiespältigste aller Farben, schon die geringste Beimischung einer anderen Farbe verändert ihre Symbolik komplett.

 

Gelb steht für die Sonne, die Licht ins Dunkel bringt: Die Erleuchtung, den Gedankenblitz, die Idee, dessen Kraft aber nicht kalkulierbar und unzuverlässig ist. Die nächsten Wolken schieben sich vor die Sonne und jede Idee wartet auf die realistische Betrachtung und Umsetzung. Dann ist die Idee vielleicht schon nicht mehr „das Gelbe vom Ei“.

 

Warmes schmeichelndes Gelb zaubert wie ein „sonniges“ Gemüt strahlend gute Laune und Optimismus in den grauen Alltag. Aber schon ein zu viel davon kann oberflächlich und nicht glaubwürdig erscheinen, da es im wahrsten Sinne die Rückseite und das Dunkle ausblendet.

 

Ein Goldgelb wirkt prächtig, kann aber auch angeberisch und aufdringlich wirken, im Sinne : ich möchte mich absetzen, ich kann es mir leisten!

 

 

Je strahlender und kühler das Gelb, wird desto mehr fordert es Beachtung, ist nicht übersehbar, wird auch noch im Dunkeln gesehen, ….alles was ein Lichtstrahl fokussiert steht im Mittelpunkt.

 

Diese Eigenschaft des Gelb benutzte man schon seit dem Mittelalter : Gelb wurde die Farbe der Geächteten. Prostituierte mussten laut einer Hamburger Kleiderordnung 1445 gelbe Kopftücher tragen. Unverheiratete Mütter mussten im Breisgau diese Schande durch eine gelbe Haube offenbaren. Die Nationalsozialisten forderten die Juden auf einen gelben Davidstern zu tragen, der in der jüdischen Religion eigentlich blau wäre.

 

 

Gelb ist ähnlich empfindlich wie das weiss, es schmutzt schnell an.

 

Die Unbeschwertheit und die Leuchtkraft des Gelbs kippt , wenn ein gräulicher oder bläulicher Schimmer sich unter die Farbe mischt. Das grünstichige fahle Gelb wirkt blässlich und kränklich. So stark wie wir uns vorher von dem warmen Goldgelb umschmeichelt gefühlt haben, so sehr fühlen wir uns jetzt abgestossen:

 

Das ist das Gelb des Neides, des Geizes und der Eifersucht. Ein Zuviel an Ahnung und Angst, ein Hineinsteigern ohne lebensbedrohliche handfeste Gründe. Ärgert man sich zu viel wird man gallenkrank, die Haut färbt sich gelb.